Wie nachhaltig handeln die Unternehmen der BÖB-Mitglieder und wie viele von ihnen erstellen einen Nachhaltigkeitsbericht? Diese und andere Fragen stellte eine Gruppe von Studierenden aus dem Studiengang Rechnungswesen & Controlling im Rahmen einer Studie. Die Ergebnisse lassen aufhorchen:
- Die Mehrheit der Unternehmen der Umfrageteilnehmer:innen handelt nach eigenen Angaben zumindest teilweise nachhaltig, allerdings ohne dies zu kommunizieren.
- Gesetze, Standards und Richtlinien der Nachhaltigkeitsberichterstattung – es waren 12 Regelungen im Fragebogen aufgelistet – sind fast der Hälfte der Befragten nicht bekannt.
- Nur 12,5 Prozent erstellen einen Nachhaltigkeitsbericht, 2 Drittel davon freiwillig.
Skeptisch bei Nachhaltigkeitsberichterstattung
Dass die Mehrheit der befragten Unternehmen freiwillig keinen Nachhaltigkeitsbericht vorlegt, wird überwiegend damit begründet, dass die wahrgenommenen Nachteile der Berichterstattung die Vorteile überwiegen. Vor allem die Datenbeschaffung und -verarbeitung, mangelnde finanzielle und personelle Ressourcen und die inhaltliche Komplexität, zum Beispiel bei der Auswahl der Kennzahlen, werden als große Schwierigkeiten gesehen. Umgekehrt beurteilen die Umfrageteilnehmer:innen höhere Gewinnmargen, mehr Wettbewerbsfähigkeit und größerer Motivation und Bindung bei Mitarbeiter:innen durchaus als Vorteile. Trotzdem lehnt ein Großteil eine Ausweitung der Berichtspflicht ab und mehr als die Hälfte der Befragten glaubt nicht an einen positiven Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitsberichterstattung und nachhaltigem Handeln.
Zusammenfassung
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung bei den Umfrageteilnehmer:innen merkliche Wissensdefizite und einen Bedarf an fachlicher Weiterbildung, unter anderem zum Thema freiwillige Berichterstattung, gibt.